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05.11.2015

WMDEDGT 11/15

Zum ersten Mal seit langer Zeit wieder dran gedacht...

Heute war ein verhexter Tag, der eigentlich nur aus "Freizeit" bestand - sprich: Nix für den Broterwerb getan, aber trotzdem die ganze Zeit permanent unterwegs und aktiv. Man kann es auch "den Tag an dem die Schule den St. Martinzug hat" nennen.

Heute morgen zirpen (wie immer) wenn der Mann zuhause ist bereits um 5.10 Uhr irgendwelche Harfenklänge als Wecker aus seinem Handy. Klar, dass der Einzige, der niemals davon wach wird, er selber ist? Seufz. Ich habe ihn schnell genug dazu bekommen es auszuschalten bevor eins der Kids wach wurde. Also so richtig wach...

Um kurz vor 6 Uhr bin ich wie (fast) jeden Morgen in Richtung Küche, Zeitung und Kaffee gewankt (Nein falsch, aber es klang so passend. Ich bin wach also einfach knallwach. Daher einfach gegangen.) Die Chance auf ein paar ungestörte Minuten gab es allerdings nicht, denn ich hatte quasi sofort drei bestens gelaunte Kids um mich herum. Das einzige Manko war, dass sie aufgrund ihrer Laune keinen Ausknopf hatten und permanent sabbelten und sich gegenseitig in ihren Erzähungen übertrumpften wer am Aufregensten, Schönsten oder Längsten geschlafen habe.
Um 7 Uhr nach dem üblichen: "Wer will was zum Frühstück? Wer will was mit in die Schule nehmen? Was liegt heute insgesamt so an? Waschmaschine und Trockner anschmeißen" zockelten die Großen zum anziehen. Die Kleine ließ sich von mir fertig machen und 7.30 Uhr verließ der Familientrupp das Haus in die verschiedenen Richtungen Schule und Kita. Nach Wochen allermalerischtem Herbstwetter war es heute morgen zwar noch immer krass warm, aber doch eher regnerisch und usselig. November halt.

Meine erste Tat des Tages war (nach Obigem) heute um 9 Uhr nach 14 Tagen unser endlich wieder repariertes Auto in Empfang zu nehmen - natürlich in einer Verleihstation, die 20km entfernt ist und die Fahrt dorthin ist in meinem verkehrstechnisch absolut hervorragend erschlossenen Gebiet (hüstel) eine wahre Wonne. Den Trumm von Leihwagen (ich sage nur 94l Diesel auf 670km) habe ich zwar wirklich gern gefahren, aber mir ist es vollkommen rätselhaft wie man sich als Privatperson so ein Auto leisten kann.

Auf dem Rückweg schnell in der Metro Großeinkauf gemacht - u.a. 1,2kg Schmalz und 1,7kg Kräuterbutter für den heutigen St. Martinzug an der Schule. Nach kurzem Zwischenstop und TK Pizza einwerfen um 11.30 Uhr machte ich mich mit dem großen Einmachtopf bewaffnet auf in Richtung Schule um dort die 553 Martinsbrezel auf die einzelnen Klassen zu verteilen. Dies ging flotter als gedacht und so war ich schon um kurz vor 14 Uhr wieder zuhause und hatte so die Chance auf das Sehen von "Bones" (dass ich Serienjunkie bin erwähnte ich bereits?) bevor ich dann um 15 Uhr wieder in der Schule war, um das Brote schmieren zu initiieren.
Kleiner Exkurs: Nein, ich bin nicht unentbehrlich und bilde mir ein alles machen zu müssen, aber die Aufgaben für das Martinfest sind auf alle 8 Klassen gleichmäßig verteilt und mit zwei Kids in zwei Klassen muss man eben zweimal ran.

Jungs eingeladen, zur Kita gedüst und die Lütte eingeladen. Zuhause schnell die neuen Laternenstäbe mit Batterien versorgt, Tassen eingepackt, um pünktlich um 16.30 Uhr wieder an der Schule zu sein. Dort dann Laternenliedersingen in der Turnhalle in Begleitung des Schülerorchesters und um kurz nach 17 Uhr das Aufstellen der Klassen auf dem Schulhof und unter Bläserbegleitung, St. Martina hoch zu Roß sowie mehrerer Polizeiwagen mit Blaulicht durch die Siedlung rund um die Schule gezogen. Die Kids im Klassenverband mit einheitlichen Laternen je Klasse, die Familien hinterher - eine stimmungsvolle Angelegenheit. 18 Uhr Martinfeuer und -spiel auf dem Schulhof danach Brezeln essen, Punsch und Glühwein trinken in den geschmückten Klassen. Gegen 19 Uhr wurde ich allerdings unruhig, denn morgen wird hier jemand 8 Jahre alt und hat sich für die Klasse und die OGATA Waffelbecherkuchen gewünscht. (Bedeutet im Klartext 120 Stück etwa - ich brauche dafür die dreifache Rezeptmenge. 56 Stück bekomme ich nie aus einem raus...)
Gen 21 Uhr habe ich die Dinger mit Kuvertüre überzogen und die Kleine hat mit Wonne kleine Augen und Minimarshmallows drauf verteilt (Ja - sie war knallwach. Nein - ich habe sie nicht dazu gezwungen. Sie wollte einfach nicht schlafen, wenn so spannende Sachen passieren.)
Anschließend hab ich dann kurz die Lütte in den Schlaf gekuschelt und bevor ich nicht mehr hochkam mich aufgerafft, um den gewünschten Zitronenkuchen zu backen, die Geschenke einzupacken, die Geburtstagsgirlande aufzuhängen und den Frühstückstisch zu dekorieren. Morgen um 6.30 Uhr kommt das Taxi, um den Mann in Richtung USA zum Flughafen zu transportieren - es wird also alles etwas früh. (Wobei ich gespannt bin, ob er wegen des Flugbegleiterstreiks überhaupt fliegen wird)

Jetzt sitze ich hier inmitten von wärmendem Zitronenduft des frischgebackenen mit Streuseln und Zuckerguss verzierten Kuchens und tippe diese Zeilen. Es ist jetzt 23.45 Uhr und das reicht dann auch!

Gute Nacht!